Die Feldkoordination stellt sich vor
Beim 8. Feldforum wurde die bürgerschaftliche Vertretung der Feldkoordination für die nächsten 3 Jahre neu gewählt. Insgesamt stellten sich 16 Kandidat*innen zur Wahl und 161 Menschen gaben ihre Stimmen ab.
08.11.2019
Christiane Bongartz
Weiblich, 63 Jahre, 1 Kind, 2 Enkelkinder.
Beruflich bin ich Betreiberin eines unter Denkmalschutz stehenden Kinos in Mecklenburg-Vorpommern. Meine Leidenschaften sind Filme, Leuchtturmprojekte, Familie & Freund*innen, alte Häuser, wilde Wiesen, das Tempelhofer Feld, Architektur. Ich bin Gründungsmitglied von 100% Tempelhofer Feld, war Vertrauensperson beim Volksentscheid über den Erhalt des Tempelhofer Feldes, bin ThFG-Mitverfasserin, Vereinsmitglied beim Haus 104 und Feldkoordinatorin.
Auf dem Tempelhofer Feld interessiere ich mich besonders für Weite, Offenheit der Landschaft, Wiese und Nicht-Zerstückelung des Areals durch Aneignung oder ähnlicher Prozesse.
Ich möchte in der Feldkoordination mitarbeiten weil nach Mitarbeit am EPP und nun bald 3-jähriger Feldkoordination ich endlich die Umsetzung der zu pflanzenden Bäume/Feldgehölze und die Planungsumsetzung für den Bereich Oderstraße noch erleben möchte. Gleichfalls ist es wichtig, die Planungen und Umsetzungen für die anderen Teilbereiche zu beginnen. Ich wünsche mir eine Feldkoordination aus nach Möglichkeit jungen Macher*innen und ca. 2 Altgedienten, damit es nicht soviel Reibungsverluste gibt.
Wilfried Buettner
Berliner seit 1985 bin ich dem Tempelhofer Feld seit langem verbunden, von 2016 - 2019 als Feldkoordinator. Ich gärtnere am Südrand des Feldes und bin am Tempelhofer Damm 103 für den Träger des "Interkulturellen Gartens für Berlin-Tempelhof" in der Unterstützungsarbeit für Geflüchtete im Bezirk aktiv.
Ein gutes gesellschaftliches Miteinander braucht zu seinem Gelingen Orte der besonderen Bestärkung und Befähigung und Zugang zu den entscheidenden öffentlichen Gütern für alle – einschließlich der damit verbundenen verteilungspolitischen Konsequenzen. Ich setze mich dafür ein, dass Bürger*innen in der Stadtentwicklung, bei der Gestaltung ihres Wohn- und Lebensumfeldes auf Augenhöhe und substantiell mitreden, mitplanen und mitentscheiden – von Anfang an.
Auf dem Tempelhofer Feld interessiere ich mich besonders für den unveränderten Erhalt dieser einzigartigen innerstädtischen Freifläche, ihren dauerhaften Verbleib in kommunalem Besitz und die Teilhabe aller an seiner Nutzung und künftigen Gestaltung. Der erfolgreiche Volksentscheid, die Beteiligungsprozesse zur Erarbeitung des Entwicklungs- und Pflegeplanes EPP und die konstruktive Zusammenarbeit aller Akteur*innen in der Feldkoordination in den letzten Jahren sind – anders als in anderen Metropolen – ein in Berlin bislang singulär gebliebenes Positivbeispiel für verstetigte Beteiligung und verantwortliche Mitgestaltung der Zivilgesellschaft. Es kam zustande durch das Engagement von Bürger*innen. Die in der Folge gemeinsam von Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft entwickelten Formen einer konstruktiven Zusammenarbeit können verstetigt werden und als Blaupausen dienen für künftige Partizipation in Berlin.
Ich möchte in der Feldkoordination mitarbeiten weil ich mich gemeinsam mit vielen anderen für den Erfolg des Volksentscheids eingesetzt und daran beteiligt habe, den Entwicklungs- und Pflegeplan für das Tempelhofer Feld zu erarbeiten und umzusetzen.
Monika Dierenfeld
Ich bin 61 Jahre alt, Mutter von drei Kindern und seit drei Monaten Oma von Zwillingen. Ich lebe schon immer in Berlin, zuerst in Neukölln und dann in Tempelhof. 40 Jahre davon war ich in der unmittelbaren Nachbarschaft des Flughafens genau in der Einflugschneise, lange mit Fluglärm zuhause. Außerdem habe ich seit 27 Jahren einen Kleingarten am Südostrand des Feldes. Seit der Öffnung des Flughafens ist das Feld mein Naherholungsgebiet und mein bequemer und sicherer Fahrradweg zum Garten.
Ich habe mich mit der Initiative 100% ThF für den Erhalt des freien Feldes eingesetzt und dann an der Erstellung des EPP kontinuierlich mitgewirkt und auch die Form der Bürgerbeteiligung mitgestaltet. Seit drei Jahren bin ich in der Feldkoordination und trage so zur Entwicklung des Feldes bei. Mein Ziel ist es, das Feld in der jetzigen Größe als Freifläche, Naturschutz- und Naherholungsgebiet für uns, für meine Enkelkinder und zukünftige Generationen zu erhalten.
Auf dem Tempelhofer Feld interessiere ich mich besonders für die Weiterentwicklung des Tempelhofer Feldes im Sinne des Beteiligungsmodells (siehe EPP). Besonders wichtig ist mir der Natur-und Artenschutz, besonders die Feldlerchen, die Zauneidechsen und Wildbienen, die Klimawirkung auf die umliegenden Bezirke, die Weite und Offenheit des Feldes sowie die vielfältige Geschichte. In der Feldkoordination war mein persönliches Highlight dass es gelungen ist, die Zauneidechsen auf dem Feld zu finden und damit ins Bewusstsein zu rücken und sie zu schützen.
Ich möchte in der Feldkoordination mitarbeiten weil ich am Gelingen des Entwicklungs- und Pflegeplans und der Umsetzung, immer im Sinne des Tempelhofer Feld Gesetzes sehr interessiert bin. Da ich bereits drei Jahre Feldkoordinatorin bin, kenne ich den Prozess von Anfang an und kann zur Kontinuität beitragen. In diesen drei Jahren ist die theoretische Entwicklung für den Bereich Oderstraße entstanden. In den nächsten drei Jahren würde ich gern erleben, dass sie zügig umgesetzt wird.
Als Nächstes sind mir folgende Vorhaben wichtig: die Öffnung der Alten Gärtnerei zauneidechsenkompatibel zu gestalten. Die Entwicklung des Bereichs am Tempelhofer Damm unverzüglich zu beginnen. Dort einige Sofortmaßnahmen (ein weiteres Toilettengebäude, kleine Sportflächen, die Eingangssituation sicherer gestalten …) ganz schnell umzusetzen.
(Bild wurde entfernt)
Charlotte Foerster-Baldenius
Ich bin gebürtige Berlinerin, Anwältin und aktives Mitglied der Grünen Neukölln.
Das Tempelhofer Feld ist für mich einer meiner Lebensmittelpunkte. Für seinen Naherholungswert ist es für mich eine Herzensangelegenheit. Ich nutze es zum Joggen, Spazieren oder um Weite in dieser engen Stadt zu finden.
Ich möchte in der Feldkoordination mitarbeiten weil das Feld mir am Herzen liegt und ich als junge, engagierte Anwältin glaube, tatkräftig die Koordinierung des Feldes unterstützen zu können.
Mathias Link
Aus Unterfranken kommend, 25 Jahre Erfahrung als selbstständiger Schreinermeister. Seit 5 Jahren im Bildungsbereich.
Auf dem Tempelhofer Feld interessiere ich mich besonders für dessen Erhaltung und Entwicklung.
Ich möchte in der Feldkoordination mitarbeiten weil es für mich ein weltweit einzigartiger Ort ist und ich diesen und seine Möglichkeiten für nachfolgende Generationen erhalten möchte.
Hendrikje Reich
Ich bin 36 Jahre alt, verheiratet und habe 2 Kinder. Seit 2003 lebe ich in Berlin, seit 2009 in Neukölln in der Frischluftschneise der Hasenheide und des Tempelhofer Feldes. Beruflich ist mein Schwerpunkt Klima- und Umweltpolitik, national und international.
Auf dem Tempelhofer Feld interessiere ich mich besonders für die ungeahnten Möglichkeiten, die diese Freifläche für Mensch und Natur bietet. Für die Art und Weise, wie Menschen sich auf dieser Freifläche zusammenfinden, engagieren und gemeinsam Stadt als Raum leben und mit ihrer Kreativität füllen. Das Tempelhofer Feld ist dabei unmittelbarer Naherholungsraum für mich und meine Familie, die Luft vom Feld kühlt im Sommer unsere Wohnung. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass dieser Freiraum für alle erhalten bleibt.
Ich möchte in der Feldkoordination mitarbeiten, weil ich mich für eine Umsetzung von Klimaschutz auf allen Ebenen und gerade auch in meinem direkten Umfeld engagieren möchte. Das Tempelhofer Feld spielt insbesondere für die Frischluftversorgung eine wichtige Rolle. Ich möchte mich für transparente und offene Verfahren und die Umsetzung des EPP einsetzen und diese vorantreiben.
Beate Storni
Ich bin heilpädagogische Erzieherin und freie Journalistin, Mitbegründerin von "ThF 100% e.V.". Ebenso bin ich Mitbegründerin des Vereins "Haus 104 Tempelhofer Feld e.V." und Mitglied im Vereinsvorstand.
Ich fühle mich dem Votum der 739.124 Berlinerinnen und Berliner, die den Volksentscheid zum Erhalt des Tempelhofer Feldes im Jahre 2014 legitimiert haben, mehr denn je verpflichtet. Und die Worte Natur- und Artenschutz sind für mich in diesem Zusammenhang mehr als Klimaschutz sondern vor allem Menschenschutz.
Auf dem Tempelhofer Feld interessiere ich mich besonders für den Windsport, die Allmende-Gärten, logischerweise für dden "Haus 104"-Verein als Ort und Zusammenschluss der lebendigen und sich weiter entwickelnden Bürgerbeteiligung – sprich: Direkte Demokratie! – und vor allem für die zukünftigen und bestehenden Projekte auf dem Feld.
Ich möchte in der Feldkoordination mitarbeiten, weil die kooperative Zusammenarbeit und das wechselseitige Verständnis zwischen bürgerschaftlichem Engagement, Verwaltung und Politik ausbaufähig, erforderlich und auf einem guten Weg ist. Gerne würde ich weiterhin meine Erfahrungen aus zivilgesellschaftlichen Prozessen einbringen und in der zweiten Runde die Feldkoordination verstärken.
Die Nachrücker*innen
Heike ten Den
Ich bin Schillerkiezbewohnerin und 29 Jahre alt. Ich bin für mein Masterstudium (Verwaltungswissenschaften) nach Berlin gezogen und komme aus den Niederlanden. Während meines ersten Besuches in Berlin in 2009 habe ich schon im Schillerkiez übernachtet, und nachdem ich in verschiedenen Berliner WGs gewohnt habe, kann ich jetzt seit 3 Jahren wieder im Schillerkiez ganz nah am Tempelhofer Feld wohnen. Ich beschäftige mich hauptberuflich mit den Themen Migration und Integration.
Auf dem Tempelhofer Feld interessiere ich mich besonders für die Natur, die Stille und die Freiheit, die ich nur 10 Minuten von meiner Haustür entfernt finden kann. Manchmal sieht man sogar mehr Turmfalken und Feldlerchen als Menschen! Allerdings schätze ich auch das Gemeinschaftsgefühl auf dem Feld: jede und jeder nutzt das Feld auf ihre oder seine eigene Weise, aber als Gemeinschaft freuen wir uns über die Möglichkeiten, die uns das Feld bietet. Ich mag es, dass viele unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Wünschen und Bedarfen die Freiheit auf dem Feld genießen können und mit- und nebeneinander einen warmen Tag oder einen schönen Sonnenuntergang erleben.
Ich möchte in der Feldkoordination mitarbeiten weil mir das Tempelhofer Feld persönlich sehr wichtig ist. Ich bin regelmäßig auf dem Feld zu finden. Dabei habe ich mich schon häufig gefragt: Wer entscheidet eigentlich, welche Veranstaltungen und Projekte durchgeführt werden? Wie könnte man sich einbringen?
Ich möchte in der Feldkoordination mitarbeiten um mehr darüber zu lernen, wie Bürgerbeteiligung auf dem Tempelhofer Feld funktioniert und wer was entscheidet und warum. Aber wichtiger noch, als über diese Prozesse zu lernen, ist mir der Erhalt der Ruhe und der Natur. Auch möchte ich einen Dialog bezüglich der Nachhaltigkeit auf dem Feld anstoßen: Was bringen wir als Besucher*innen mit und was hinterlassen wir? Wie können wir dafür sorgen, dass es so wenig wie möglich Müll gibt, zum Beispiel? Außerdem wäre es mir wichtig, dass die direkten Nachbar*innen in den Kiezen am Rande des Feldes wirklich bei der Entwicklung des Tempelhofer Feldes miteinbezogen werden. Der Volksentscheid zum Tempelhofer Feld ist jetzt eine Weile her und die Bewohnerschaft in den Kiezen ändert sich. Um langfristig die Bürgerbeteiligung auf dem Feld zu sichern wäre es wichtig, das Gemeinschaftsgefühl immer wieder zu fördern, damit auch alle direkten Nachbar*innen wissen: Es ist unser Feld und wir können die Nutzung mitgestalten. Aber wir müssen auch zusammen darauf achten, dass der einzigartige Charakter des Feldes und das Feld wie wir es lieben, bewahrt wird.
Alexandra Wirobski
Seit knapp 2 Jahren koordiniere ich ein Müllprojekt im Schillerkiez. Meine Tochter besucht die Karl-Weise-Grundschule weil ich es wichtig finde, die Lebensadern im Kiez zu stärken und regelmäßig findet zum Beispiel das Laternenfest auf dem Tempelhofer Feld statt. Ich selbst arbeite an einer Neuköllner Schule und berate Jugendliche hinsichtlich ihrer Ausbildungsmöglichkeiten, unterstütze sie bei der Suche nach Praktikumsplätzen etc.
Mir ist wichtig, den Ort stärker zum Zusammenwachsen und Kennenlernen der Nachbarschaft zu nutzen. Außerdem die Natur für die Kinder erlebbarer zu machen und z.B. mehr naturnahe Projekte dort durchzuführen. Das Feld bspw. auch einmal jährlich Nachts erleben zu können (z.B. im Rahmen der Langen Nacht der Stadtnatur).
Ich möchte in der Feldkoordination mitarbeiten weil mir diese Oase am Herzen liegt und ich gerne mehr mitgestalten möchte.
Dirk Müller
Ich bin seit 24 Jahren Bürger dieser Stadt und lebe mit meiner Familie in Neukölln, arbeite in Mitte und reise oft umher. Neben meinem Beruf als Dozent und beratender Architekt (THF 100%) bin ich auch intensiver Nutzer des Feldes. Meine Lieblingsbeschäftigungen auf dem Feld sind: meet people, Laufen, Zeit mit der Familie dort verbringen und dort chillen und einfach auftanken.
Auf dem Tempelhofer Feld interessiere ich mich besonders für die weitere Entwicklung des Tempelhofer Feldes – der Tempelhofer Freiheit – der Spree Copacabana und als einen der spannendsten Volksparks innerhalb Europas. Den Erhalt des Begegnungsraumes der besonderen Art! Die Bewahrung der Grünflächen, Start und Landebahnen (Geschichte pur) und die Verbesserung der Aufenthalts-, Sport- und Beleuchtungsqualitäten des Feldes.
Ich möchte in der Feldkoordination mitarbeiten, weil ich mich für die Partizipation der Zivilgesellschaft am Common einbringen möchte. Ich möchte mich gerne beteiligen, den unverwechselbaren Charakter das Feldes nachhaltig weiter als Freiflächen- und Grünraum/Park in sorgfältiger Abwägung mit den neuen Anforderungen der intensiven Nutzung durch Mensch und Tier weiter zu entwickeln. Außerdem interessiert mich der Austausch zum Feld. Ich konnte mich in der Initiative der AG Village bereits 2015 intensiv mit dem Feld als Integrationsraum und Raum des Austausches auseinandersetzen. Dieser Naherholungsraum, das Energiefeld – das Feld in Berlin für alle Bürgerinnen offen sein muss – ein Schmelztiegel der Freianlagen-Nutzungen.