Katalysator für soziale Innovationen zu Gast bei der Feldkoordination
Foto: Jo Töpfer
Wie ist das Tempelhofer Feld zu dem geworden, was es heute ist? Eine wertvolle, partizipativ entwickelte Grünfläche, die soziales Miteinander und Freizeitaktivitäten ermöglicht, zugleich die Natur schützt und sich der eigenen Geschichte bewusst ist.
Diesen Fragen war eine Studiengruppe aus Polen auf der Spur. Sie kamen Mitte Dezember nach Berlin zu einem Austausch mit der Feldkoordination in den Infopavillon. „Es war ein sympathisches Zusammentreffen, das ich gerne jederzeit wiederholen würde“, sagt die gewählte Feldkoordinatorin Pat Appleton.
Dass Menschen aus aller Welt das Feld besuchen und so dieser einzigartige und schützenswerte „Freiraum für alle“ weit über die Grenzen von Berlin bekannt wird, mache sie auch ein wenig stolz auf das, was die Feldkoordination seit Jahren leiste.
Wie wertvoll das Tempelhofer Feld für Berlin ist, wurde 2021 in der Studie „Gesellschaftliche Wertigkeit des Tempelhofer Feld“ umfassend beschrieben. „Das Tempelhofer Feld in Berlin ist in seiner Dimension, Geschichte und Vielfalt der Möglichkeiten ein einzigartiger Ort“, heißt es darin gleich zu Beginn.
Mit der Reise der polnischen Studiengruppe nach Berlin wird der Bogen weiter gespannt: Der Besuch fand anlässlich des Projekts "Katalysator für soziale Innovationen“ statt - eine polnisch-europäische Initiative, die das Ziel verfolgt, ein polnisches Netzwerk für soziale Innovationen aufzubauen. In diesem Kontext vermittelte das Sozialpädagogische Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB) den Kontakt zur Feldkoordination.
Besonders interessiert waren die Delegationsteilnehmer_innen an der Frage, wie es möglich war, das Projekt "Tempelhofer Feld" erfolgreich umzusetzen. Die polnischen Gäste wollten einmal verstehen, welche Schritte einst unternommen wurden, um eine Bürgerbeteiligung zu schaffen, die letztendlich dazu führte, dass das Tempelhofer Feld nicht bebaut wurde. Des Weiteren bestand großes Interesse daran herauszufinden, wie das bürgerschaftliche Engagement auf dem Tempelhofer Feld heute gefördert wird, welche Praktiken sich bewährt haben und welche Herausforderungen es gibt.
Mit diesem Wissen wollen die Besucherinnen ähnliche Projekte aufbauen, damit Bürgerbeteiligung und bürgerschaftliches Engagements insgesamt gestärkt werden könne.
Und so kam man für einen spannenden Austausch im Infopavillon zusammen, der unterstützt wurde von einer Simultan-Dolmetscherin. Aus der Feldkoordination waren Beate Storni und Pat Appleton dabei, um Fragen zu beantworten und Einsichten in ihre Arbeit als gewählte Feldkoordinatorinnen zu geben. „Ich habe mich sehr über den Besuch der polnischen Teilnehmer auf dem Tempelhofer Feld gefreut. Begegnungen mit Menschen, die in unserem Nachbarland leben, sind leider viel zu selten. Es war, dank ausgezeichneter Simultanübersetzung, ein reger Austausch möglich, bei dem wir auch wertvolle Einblicke in polnische Umwelt- und Milieuschutzmaßnahmen bekamen“, freut sich Pat Appleton.