Rückblick auf die Dialogwerkstätten - von Pat Appleton

Pat_Appleton

Foto: Pat Appleton


An zwei Septemberwochenenden (7./ 8., sowie 21./22.09.2024) fanden Dialogwerkstätten im Rahmen des Dialogprozesses zum Tempelhofer Feld statt, initiiert von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen. Zum zweiten Termin waren 150 Berlinerinnen und Berliner eingeladen, sich kundig zu machen und zur Zukunft des Feldes zu debattieren und Entwicklungsperspektiven zu votieren. Das Votum dieses Prozesses: eine große Mehrheit lehnt eine Randbebauung ab.



Pat Appleton war als eine der gewählten Feldkoordinatorinnen des Beteiligungsmodells bei dem zweiten Wochenende dabei und schildert den Dialogprozess aus ihrer Sicht:

An einem heißen Samstag am zweiten Wochenende im September trafen sich ungefähr 150 vom Berliner Senat ausgeloste Bürger mit vielen unterschiedlichen Akteuren, die das Tempelhofer Feld betreuen oder bespielen. Das Treffen war von der Firma Nexus im Auftrag des Berliner Senats geplant worden, damit die Teilnehmenden des Bürgerdialogs sich ein umfassendes Bild über das Tempelhofer Feld machen konnten. Schließlich sollten sie ihre Entscheidungen zum Ideenwettbewerb gut informiert treffen können.

Es folgte für die Besucher ein straffes Programm von Vorträgen, die das bürgerschaftliche Engagement, Arbeit des Senats und dessen angeschlossenen Unternehmen sowie den Natur- und Denkmalschutz und vieles mehr beleuchteten. Die Teilnehmenden des Bürgerdialogs zeigten sich überrascht über die Vielfalt der Angebote, die bereits auf dem Feld verwirklicht wurden.

Die Feldkoordination wurde mit einem kurzen dreiminütigen Beitrag durch mich vertreten und ich durfte die Aufgabe und Arbeit der FeKo (Feldkoordination) sowie das bereits Erreichte zum Schutze des Feldes laut Entwicklungs- und Pflegeplan (EPP) erörtern. Es war möglich in diversen Pausen mit Bürgern ins Gespräch zu kommen, und es stellte sich heraus, dass die meisten Bürger von einer Bebauung absehen wollten und sich ihnen ihre Teilnahme an einem Ideenwettbewerbes in Zeiten von Klimaveränderung, knappen Budgets und vom Senat beschlossenen Sparmaßnahmen im Landeshaushalt nicht hinlänglich erschloss.



Aus der Werkstatt wurden 10 Entwicklungsperspektiven abgeleitet, die per Punktevergabe zustande kamen. Die am zweihöchsten bewertete Entwicklungsperspektive lautete: "Schützt Berlins Oase | THF-­Gesetz erhalten und keine Bebauung im Sinne des Gesetzes | Erhaltung und Weiterentwicklung der vorhandenen Strukturen und naturräumlicher Funktionen unter Berücksichtigung von Kinderbedürfnissen."

Entwicklungsperspektiven

Bild: Ausschnitt der Entwicklungsperspektiven, S. 4

Der Ideenwettbewerb, ausgelobt von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen startet dennoch. Am 13. November 2024 begann ein europaweit ausgeschriebener Ideenwettbewerb für das Tempelhofer Feld. Im Juli 2025 sollen die Ergebnisse in einer dritten Dialogwerkstatt den Teilnehmenden vorgestellt werden. Im September 2025 sollen die Ergebnisse in einer öffentlichen Ausstellung gezeigt werden.

» Entwicklungsperpektiven aus der Bürgerbeteiligung der Dialogwerkstatt
» Bericht im Tagesspiegel