Zusammenfassung: Informationstermin Wasser

Hydrant auf dem Tempelhofer Feld

Foto: Kathleen Wächter


Im folgenden finden Sie eine Zusammenfassung des Informationstermins Wasser auf dem Tempelhofer Feld:

Datum: 9. November 2023
Uhrzeit: 16:30 – 18:30 Uhr

Ort: Haus 104 auf dem Tempelhofer Feld

Referenten:

Aljoscha Hofmann und Steffen Zanger von der Tempelhof Projekt GmbH (TP)

David Endter, Objektleiter Tempelhofer Feld bei der Grün Berlin GmbH und damit zuständig für Grünflächenpflege und Bewirtschaftung.


Fachvortrag von TP zur Infrastruktur Wasser und den Verbindungen zum Tempelhofer Feld

Das Regenwassersystem und das Löschwassersystem.

Vorab wurde dargestellt, dass die Südseite (A100), der höchste Punkt auf dem Tempelhofer Feld ist und das natürliche Gefälle sich Richtung Columbiadamm erstreckt.

(Das gezeigte Kartenmaterial zur Löschwasserringleitung und zum Regenwasser Kanalnetz kann finden Sie auch im Materialordner, unter Nützliche Dokumente)

Regenwasserentwässerung des Flughafengebäudes

Bisher wird das anfallende Regenwasser des Flughafenareals in das Rückhaltebecken Columbiadamm eingeleitet und von dort in den Landwehrkanal abgeführt. Auch die Landebahnen sind an das Ableitungssystem angeschlossen gewesen, das Leitungssystem ist jedoch so marode, dass das Regenwasser auf dem Feld vor Ort versickert.

Die bestehende Wasserinfrastruktur entspricht noch den Anforderungen des ehemaligen Flughafens.

D.h. die Regenwasserentwässerung für das Flughafenareal Gebäude, Vorfeld etc. erfolgt wie oben dargestellt. Das im Rückhaltebecken gesammelte Wasser wird über einen Ablauf mit Regelung an den Landwehrkanal abgeleitet. Das Wasser staut sich im Rückhaltebecken am Columbiadamm auf, Schwebstoffe lagern sich am Grund des Beckens ab, nur das nicht weiter behandelte Wasser wird in den Landwehrkanal abgeleitet.

Zurzeit ist das Projekt Floating University auf dem Areal des Rückhaltebeckens angesiedelt. Der Wasserstand im Becken wird in Kooperation mit der Floating University geregelt.

Es wurde dargestellt, dass die zentrale Ableitung des Regenwassers klassisch für eine Großinfrastruktur wie die des ehemaligen Flughafens sei, aber mittlerweile veraltet wäre. Heute gehe es in der Stadtplanung eher darum, Versickerung vor Ort zu zulassen und eine sogenannte „Schwammstadt“ zu entwickeln.

Deswegen wird von TP nach Lösungen gesucht, wie der Umgang mit dem Regenwasser verändert werden kann. Dafür wird bei TP unter der Überschrift „Technische Infrastruktur 2030“ nach einer Lösung gesucht, wie das anfallende Regenwasser versickert werden kann. Zurzeit wird ein Lösungsansatz geprüft, inwieweit das Regenrückhaltebecken zum Versickerungsbecken umgebaut werden kann.

Bei dieser Planung wird auch eine Übergabestelle Regenwasser für das Tempelhofer Feld mitgedacht.

Löschwasserringleitung

TP hat deutlich gemacht, dass aus der Löschwasserleitung kein Wasser für das Tempelhofer Feld / Gartenprojekte entnommen werden darf.

Das Sicherheitskonzept für das Flughafengebäude, hier insbesondere der Brandschutz, ist nur mit dieser Löschwasserleitung genehmigt (Bestandsschutz). D.h. die schon mal praktizierte Möglichkeit Wasser für die Gartenprojekte hier zu entnehmen ist nicht zulässig. Es gibt hier keinen Diskussionsspielraum!

In dem Kartenmaterial s. Link oben können die unterschiedlichen Leitungssysteme angesehen werden.

Welche Möglichkeiten gibt es für die Bewässerung der Gartenprojekte

Unter dem Tempelhofer Feld liegen zwei Kanalsysteme – eines für das Regenwasser, eines für das Löschwasser. Die Tempelhof Projekt GmbH ist für das Löschwassersystem zuständig. Die Grün Berlin GmbH wiederum sucht – angesichts der Hitzesommer – nach Lösungen, wie die Gartenprojekte auf dem Feld mit Wasser versorgt werden können.

Wie können Gartenprojekte auf dem Feld mit Wasser versorgt werden

Grün Berlin ergänzt die Infos von TP und zeigt anhand einer Karte die Positionen von Trinkwasser-Brunnen und Sickerschächten.

Es wurde auch anhand von Bildern der absolut marode Zustand des bestehenden Leitungssystems dargestellt. Eine Sanierung dieses bestehenden Systems ist nicht geplant. Zum einen gibt es keine Notwendigkeit mehr für dieses System und zum anderen würden hier immense Kosten anfallen.

Oderstr. Sickerschächte

Im Kartenmaterial sind im Bereich der Oderstr. einige Sickerschächte aufgezeigt. Diese sind miteinander verbunden und deren Maße sind in etwa: 7,50 Meter tief, 2,50 Meter breit.

Geplant ist eine Prüfung, ob die Schächte zu Zisternen umfunktioniert werden können. Die Prüfung erfolgt unter rechtlichen, technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Sollte eine einfache Lösung der Umnutzung der Sickerschächte in Zisternen möglich sein, könnte damit eine Wasserbevorratung für die Verwendung in den Gartenprojekten möglich werden. Im eigenen Haushaltsplan der Grün Berlin ist eine Sanierung der Sickerschächte aktuell nicht vorgesehen. Die Technische Universität Berlin hat sich mit dem Projekt REWANKA (Reallabore REgenWAsserNutzung und Klimaanpassung) gemeldet und möchte dies in Kooperation mit der Grün Berlin untersuchen.

Wenn die Ergebnisse vorliegen, werden wir gerne informieren.

Es wurde die Bitte geäußert das Gutachten von Hr. Prof. Siecker zum Regenwasserverwendung auf dem Feld (2011-2015) bereitzustellen. Dieses Gutachten wurde jedoch auf der Grundlage der damals geplanten Bebauung erstellt.

Die Tempelhof Projekt GmbH erläutert, dass manche Informationen und Gutachten nicht ohne Weiteres veröffentlicht werden können, wird dies jedoch zeitnah prüfen.