Was passiert gerade im Beteiligungsverfahren Tempelhofer Feld?
Tempelhofer Feld #Feldliebe - Was hat die Feldkoordination 2023 gestaltet
Foto: Geschäftsstelle
Die Bedeutung des Tempelhofer Feldes ist für jeden Menschen in Berlin, der das Feld besucht, ganz individuell und persönlich. Das Feld ist mit seiner offenen Landschaft mitten in Berlin einmalig: Ein Naturort, eine Fläche für biologische Vielfalt, ein gesundheitsfördernder Ort für Naherholung und Sport sowie ein Schutzort für seltene Tier- und Pflanzenarten, ein sozialer Raum, in dem kreative ehrenamtliche Projekte auf den Weg gebracht werden. Und natürlich ein Ort, der die Menschen mit der Geschichte der Stadt in Berührung bringt. Kurzum - ein schützenswerter Ort mit enormem sozialen, gesundheitlichen, ökologischen und historischen Wert.
Das Beteiligungsmodell Tempelhofer Feld ist auf der Grundlage des Tempelhofer Feld Gesetzes einmalig in Berlin. Die Feldkoordination als wichtiges Beteiligungsformat, ermöglicht die Mitwirkung aller Berliner und Berlinerinnen an der weiteren Entwicklung und Qualifikation des Tempelhofer Feldes mitzuwirken.
Auf dem 14. Feldforum im Juli 2023 hat die Bürgerschaft folgende Empfehlung zur Abstimmung gegeben, die mit großer Mehrheit angenommen wurde und in der alle Akteure und Gremien aufgefordert waren,
„auch weiterhin den Erhalt des ThF-Gesetz in seiner jetzigen Fassung zum Schutz des Feldes zu vertreten und sich dafür einzubringen, das Tempelhofer Feld in seiner jetzigen Größe und Bestand vollumfänglich zu erhalten.
Die gleiche Empfehlung richtet sich an Politik, Fachöffentlichkeit der planerischen Berufe, Universitäten und Stadtgesellschaft, um einer Bebauung des THF bereits im Vorfeld entgegen zu wirken, diese würde die Lebensgrundlage der jetzigen wertvollen Lebensräume zerstören.“
Dass es der Feldkoordination neben dem grundsätzlichen Schutz des Tempelhofer Feldes auch darum geht, die Aufenthaltsqualität auf dem Feld kontinuierlich zu verbessern, zeigt zudem die Sammelempfehlung, die auch auf dem 14. Feldforum abgestimmt wurde. Diese benennt u.a. eine Weiterqualifizierung des Naturerfahrungsraum (NER) Tempelschlucht und eine stärkere Sichtbarkeit der Arbeit der Feldkoordination für die Öffentlichkeit.
(Die Sammelempfehlung ist auf Seite 23 der ausführlichen 14. Feldforum-Dokumentation, in diesem Dokument sind die ausführlichen Antworten).
Ein Rückblick auf das Jahr 2023
Ingesamt war es ein bewegtes Jahr 2023, in dem die Feko viel erreicht hat. Was alles geschafft wurde, zeigte sich im Rückblick den wir auf dem 77. Feko-Treffen zusammengestellt haben.
Medienerschließung Tempelhofer Damm und an der Oderstraße
die Eröffnung und 1. Saison des Luftschlosses Kinder- und Jugendtheater (Atze Musiktheater)
neues Projektbewerbungsverfahren für Bürgerschaftliche Projekte
Erarbeitung eines Ersten Konzeptes für die Alte Gärtnerei, als Umweltbildungsstandort für den Nabu
Bürger*innenfest mit vielen Feld-Attraktionen
Feiern des Saisonstarts im April
Wiedereröffnung des „Bürgerschafts“-Hauses 104 nach der Sanierung
Verbesserung der Infrastruktur u.a. durch drei neue WC-Gebäude
... Und noch vieles mehr! Da kann man schon mal sagen: das ist ein tolles Ergebnis für die Zusammenarbeit von Bürgerinnen und Bürgern, Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt und Grün Berlin GmbH in der Feldkoordination!
Und auch 2024 hat die Feldkoordination natürlich Vieles vor. Die Projekte und Vorhaben sowie erste konkrete Termine werden in Kürze hier geteilt.
Uns interessiert , was Ihr schönster #Feldliebe Moment im Jahr 2023 war? Wir freuen uns zu hören, warum Ihnen das Tempelhofer Feld am Herzen liegt! Schreiben Sie es uns doch!
Gastbeitrag zur 1. Luftschloss Saison (vom ATZE Musiktheater)
Foto: Alexander Schank
Luftschloss Tempelhofer Feld: Fliegen auch ohne Flügel
Zunächst war es eine Idee, von der niemand wusste, ob geniales Projekt oder Hirngespinst: Ein hölzernes Amphitheater auf dem Tempelhofer Feld, gebaut von Jugendlichen und Auszubildenden. 350 Menschen sollte es Platz bieten. Dann wurde es konkreter und das Luftschloss von der Idee zu einer Menge Arbeit für viele engagierte Hände und Köpfe. Und heute? Heute hat das Luftschloss seine erste Open Air Saison auf dem Tempelhofer Feld vom 12. Mai bis zum 17. September abgespielt und man weiß nicht, welches Highlight man als erstes nennen soll.
Für uns vom ATZE Musiktheater, Betreiber der neuen Außenspielstätte in der warmen Jahreszeit, ist es sicherlich der Gesamtblick auf das Projekt: Mehr als 220 Veranstaltungen, mehr als 31.000 Zuschauer*innen und ein Programm, das in seiner Vielfalt selbst in einer Stadt wie Berlin seinesgleichen sucht. Zudem freuen wir uns, dass unsere Open Air Premiere – „Konferenz der Tiere“ – in der neuen Spielstätte ein Erfolg wurde. Es war schließlich gleich ein doppelt und dreifaches Wagnis: ein neues Stück in den Schulferien herauszubringen, auf einer noch unbekannten Bühne und dann noch unter freiem Himmel! Doch jetzt können wir zuversichtlich sagen: Es wird wohl nicht die letzte Premiere auf dem Tempelhofer Feld gewesen sein.
Besonders stimmungsvoll waren die Konzerte am Abend. Musik zum Sonnenuntergang, der Mond hinter der Bühne, Menschen, die im Regen tanzen… All das findet man nicht in einer Halle. Und auch die Künstler*innen spiegelten die besondere Atmosphäre im Luftschloss. Sing dela Sing, Chorkonzerte, Folkmusik, Ska oder Punk – die Nähe und Verbindung zum Publikum begeisterte viele. Unvergessen bleibt ein regnerischer Abend aus der Reihe „Von Luft und Liedern“, kuratiert von Dota Kehr, Max Prosa und Felix Meyer, bei dem die Künstler*innen ihr Publikum kurzerhand auf die Bühne holten, um sie vor dem Regen zu schützen. Das Konzert? Das ging natürlich weiter.
Wir vom ATZE Musiktheater sind jedenfalls überglücklich mit unserer ersten Spielzeit im Luftschloss Tempelhofer Feld. Im Gegensatz zu unserem Theatersaal im Wedding, konnten wir draußen im Sonnenlicht die Gesichter der Kinder und die Stimmung im Publikum sehen. Diesen direkten und unmittelbaren Kontakt wollen wir nicht mehr missen. Zudem haben wir über unser Kerngeschäft und unsere Leidenschaft – Musiktheater – hinaus so viele spannende und kreative Kulturveranstaltungen erlebt, dass wir alles daransetzen werden, den Künstlerinnen und Künstlern, egal ob sie Theater spielen, Musik machen, Flamenco tanzen oder Kinderbücher lesen, auch nächstes Jahr wieder eine Bühne zu bieten.
Um die Infos zum Saisonstart 2024 kann hier der Newsletter vom Luftschloss auf dem Tempelhofer Feld abonniert werden.
Text: Marcel Werdier Auf dem Foto: Dota Kehr im Rahmen der im Text besprochenen "Luft und Lieder"-Reihe.
Haus 104 ist wieder eröffnet: frisch saniert geht es an den Verein Haus 104 e.V. zurück!
Foto: Franziska Röhr
2017 ging es im „Bürgerhaus“ los. Beteiligung und bürgerschaftliches Engagement hatte in der früheren Wetterstation auf dem Tempelhofer Feld ein Zuhause gefunden, betrieben vom Verein Haus 104. Das Haus stand Gruppen und Initiativen offen, die das Gemeinwohl im Sinn hatten. Beteiligung, Engagement für das Feld und die Stadt fand hier in ganz unterschiedlicher Weise statt: Es wurde diskutiert, geplant, musiziert, ... Dann gab es erst eine pandemiebedingte Zwangspause fürs Haus. Ab Frühjahr 2021 wurden nötige Sanierungsarbeiten umgesetzt. Das Haus konnte deswegen lange Zeit nicht genutzt werden.
Jetzt geht es wieder los. Das Haus 104 ist Anfang Oktober an den gleichnamigen Verein übergeben worden. Die erste Veranstaltung: das 75.Treffen der Feldkoordination. Mit der Nutzung des Gebäudes wird die Zivilgesellschaft auf dem Tempelhofer Feld gestärkt. Das Haus 104 richtet sich an gemeinwohlorientierte Initiativen und Projekte, erklärte Christiane Bongartz, gewählte Feldkoordinatorin und Vorsitzende des Vereins beim Feldforum im Sommer. Beispielsweise können Kindergärten, Schulen hier Feste feiern, Vorträge und Diskussionen sind im Haus 104 willkommen, natürlich auch die Nachbarschaft und alte wie neue Beteiligungsprojekte auf dem Tempelhofer Feld.
Das Haus 104 ist offen für gute Vorschläge, die der Allgemeinheit/ Gemeinschaft dienen.
Foto: Ursula Renker
Mit der Sanierung wurden Küchen-, Lager-, Abstell- und Bürobereiche des ca. 120 Quadratmeter großen Gebäudes qualifiziert, Elektrik und Böden wurden erneuert und – sobald der Wasseranschluss Ende Oktober gelegt ist - gibt es barrierefreie Sanitäranlagen . Außen wurde die Fassade mit einem Wärmedämmputz versehen. Die südwestlichen Seite des Hauses zeigt sich denkmalgerecht in der historischen rot-weißen Färbung.
Am 28. Oktober feiert der Verein ab 12 Uhr vor Ort die Wiedereröffnung und lädt alle Feldliebenden zu einem gemeinsamen Picknick mit Livemusik herzlich ein. Fürs Buffet bringen alle eine Kleinigkeit zum Essen für alle mit. Getränke stehen vor Ort gegen Spende zur Verfügung. Es wird Live-Musik von SaraBande geben.
Sie möchten mit dem Haus 104 Kontakt aufnehmen? Schreiben Sie eine Mailen an info@haus104.de
20 Mal und mehr gutes Miteinander auf dem Feld!
Die extreme Sommerhitze konnte die Projekte auf dem Feld nicht davon abhalten, das Fest des guten Miteinanders zu feiern.
20 Initiativen und Vereine waren am 19. August unserer Einladung gefolgt, auf dem Feld zusammenzukommen, sich auszutauschen und das gute Miteinander zu feiern - mit der Nachbarschaft, mit engagierten Menschen und Projekten und allen, denen das Tempelhofer Feld am Herzen liegt.
Im Schatten des Luftschlosses war ein kleines sommerliches Festival mit Marktständen aufgebaut. Unter Sonnenschirmen und zwischen gold leuchtenden Heuballen stellten sich die vielen Vereine und Projekte vor. Fahnen und Wipfel flatterten im Wind, die Luft flirrte und mittendrin die Bühne, umringt von Sonnenliegen.
Nach offizieller Begrüßung durch Ursula Renker von der SenMVKU konnten die Besucherinnen von Stand zu Stand flanieren. Oder besser: Schattenhopping machen. Überall gab es viel zu entdecken. Der Verein „Haus 104“ hatte ein Quiz zum Tempelhofer Feld vorbereitet, mit Fragen zum Feldlerchenbestand genauso wie zur Anzahl der Menschen in Berlin, die einst am Volksentscheid für die Gesetzesinitiative zum Erhalt des Tempelhofer Feldes beteiligt waren.
Gleich nebenan wurde auf kreative Art beantwortet, warum das Feld so liebenswert ist. Ein Malwettbewerb zur #Feldliebe beim „Tag des guten Lebens“, der wiederum in direkter Nachbarschaft zur politischen Initiative "100 % Tempelhofer Feld" stand. Überall wurden angeregte Gespräche geführt.
Wem es nicht zu anstrengend war, der versuchte sich bei „Coraggio“ im Hochseiltanz. Beim „Kiezlabor“ konnten sich die Menschen ihr Wunsch-Feld erkneten, während am Stand von "Campus Stadt Natur" aus vermeintlichem Müll schöne Gegenstände gezaubert wurden: Weggeworfene Flaschen konnten hier geschnitten und gefeilt und zu ganz individuellen Gläsern und Vasen upgecyclet werden. Um inklusive Teilhabe und eine barrierefreie Stadtkultur auf dem Tempelhofer Feld ging es am Stand vom "Verein CUBA" und dem "Stadtteilgarten Tempelhof". Für Architekturinteressierte hatte das „Haus der Plattenvereinigung“ Exponate und ausführliches Infomaterial zusammengestellt. Wer gerne mehr spielen wollte, war am Stand von „Zusammen sind wir Park“ gut aufgehoben. Das Stadtgrün-Memory-Quiz hat die Hirnzellen nochmal herausgefordert.
Der Stand "HANGAR1" hieß Junge, Alte, Geflüchtete und Alteingesessene zu ihrem Begegnungsort willkommen. Die Stadtteilmedienwerkstatt „New Hope und Light e.V.“ hat an ihrem Stand gezeigt, wie wichtig Energie für soziale und wirtschaftliche Entwicklung ist. Und das Gemeinschaftsprojekt "Westfeldgarten" veranschaulichte Bildungs- und Experimentiermöglichkeiten für ein sozial und ökologisch nachhaltiges Feld. Richtig wild ging es beim Tiermaskenworkshop vom „Luftschloss“ zu. Da wurde mit Farbe und ein paar Pinselstrichen aus einem Pappteller eine Giraffe, ein Elefant, ein Hund oder ein Schmetterling. Als Preis stand eine Freikarte für die Vorstellung „Konferenz der Tiere“ am Luftschloss aus.
Die Stände und ihr vielseitiges Programm waren schon Highlight genug. Ganz besonders waren zudem die musikalischen Beiträge. Mit der Liedermacherin Gloria Blau startete das Fest musikalisch durch. Ganz aufmerksam wurde den teils tiefsinnigen, teils lustigen Texten zugehört. Zu nachmittaglicher Stunde lauschten viele Begeisterte dem Opernsänger Russell Andrade, der von Queen bis Bocelli coverte. Zum Ausklang des schönen Tages brachten die Musiker von Heart Beats of Africa einige Körper zum Tanzen, während sich andere zum Eisstand retteten, um sich mit einer Kugel Erdbeer oder Pistazie zu erfrischen.
Wenn auch wegen der flirrenden Hitze nicht so viele Menschen gekommen waren, wie es das Fest zweifelsohne verdient hätte, war es ein Tag, der seinem Namen alle Ehre gemacht hat. Ein Fest des guten Miteinanders, das mit seiner guten kooperativen Stimmung, Offenheit und Neugierde aneinander allen Beteiligten sicher in guter Erinnerung bleibt.
#Feldliebe garantiert.
Wir danken allen Partnern für die gute Zusammenarbeit: Grün Berlin und der SENVMKU und v.a. auch für die Unterstützung durch die Initiative „Tag des guten Lebens Berlin“, die von der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt gefördert und unter der Trägerschaft des Vereins Berlin21 mit Unterstützung des Bezirksamt Lichtenberg in verschiedenen Kiezen umgesetzt wird.
Fotos: Kathleen Wächter
#Feldliebe - das Feldforum 2023
Gut 70 Menschen waren beim 14. Feldforum auf dem Tempelhofer Feld dabei. Ihnen allen gemein, die #Feldliebe, das Engagement, die Zeit und Energie, die sie in das ehemalige Flughafengelände investieren. Für den Erhalt und die Weiterentwicklung eines Tempelhofer Feldes für Natur und Mensch.
Gleich am Eingang gab es Geschenke: alle Gäste erhielten einen grünen #Feldliebe-Anstecker! Vorbei an einer Ausstellung mit den Projekten und Initiativen, die seit 2014 auf dem Feld realisiert wurden, ging es zum Feldforum-Zelt. Geschützt vor der heißen Julisonne lauschten die Gäste den Präsentationen und brachten sich mit ihren Anliegen - Forderungen, Wünschen, Empfehlungen – ein. Eine der eingebrachten Empfehlungen war: Feldkoordination, Grün Berlin GmbH und SenMVKU sollen sich auf verwaltungstechnischer Ebene und in Gremien weiterhin dafür einzusetzen, das ThF-Gesetz in seiner jetzigen Fassung zum Schutz des Feldes zu erhalten und auch zu vertreten, das Tempelhofer Feld in seiner jetzigen Größe und Bestand vollumfänglich zu erhalten. Die gleiche Empfehlung richtet sich an Politik, Fachöffentlichkeit der planerischen Berufe, Universitäten und Stadtgesellschaft um einer Bebauung des THF bereits im Vorfeld entgegen zu wirken, diese würde die Lebensgrundlage der jetzigen wertvollen Lebensräume zerstören.
Das Feldforum stimmte dieser Empfehlung mit großer Mehrheit ohne Gegenstimme zu.
Eine ausführliche Dokumentation des Feldforums, aller Berichte und Empfehlungen können Sie an dieser Stelle nachlesen. Hier geht es zum Faktencheck der gewählten Feldkoordinatoren und -koordinatorinnen und zur Wertigkeitsstudie, die auf dem Feldforum präsentiert wurden.
Wir danken allen Teilnehmenden und Beitragenden für ihr Kommen und für ihre #Feldliebe.
Die #Feldliebe äußert sich vielgestaltig. Beim Feldforum wurde Unendlichkeit und Weite genannt. Aber auch: Zauneidechse, Feldlerche, Wiesenmeer, Koexistenz Mensch und Natur, Freiheit fühlen u.v.m.
Was bedeutet Feldliebe für Sie?Schreiben Sie es der Feldkoordination.
Sie möchten sich mehr einbringen fürs Feld? Jeden ersten Montag im Monat (außer Sommerpause im August) findet das Treffen der Feldkoordination statt. Mal in Präsenz, mal online, aber immer offen für alle Interessierten.
Wir informieren über alle Beteiligungsmöglichkeiten der Rubrik Termine. Einen schönen Termin können Sie sich direkt vormerken: Am 19. August feiern wir auf der Tempelhofer Damm Seite ein Fest der Nachbarschaften und des guten Miteinanders auf dem Tempelhofer Feld.
Alle Fotos:Kathleen Wächter
Luftschloss – Open Air Theater und Musik auf dem Tempelhofer Feld
Der "fliegende Bau" des Luftschlosses von oben Foto: Kernzone gGmbH
Am 12. Mai eröffnete das Luftschloss – eine Open-Air-Bühne für 350 bis 400 Gäste auf der Tempelhofer-Damm-Seite des Feldes! Das Luftschloss ist ein Gemeinwesen-Projekt im Rahmen des ThF-Beteiligungsmodells.
Damit ist eine weitere aus der Berliner Zivilgesellschaft initiierte einzigartige Attraktion für Berlin verwirklicht worden. Das Luftschloss wurde gemeinschaftlich, mit Unterstützung zahlreicher Akteure - und insbesondere engagierten jungen Menschen auf die Beine gestellt. Jugendliche ab der siebten Jahrgangsstufe, zusammen mit Auszubildenden und späteren Nutzenden und interessierten Personen der Stadtgesellschaft haben die besondere Spielstätte errichtet.
Jugendliche beim Bau des Luftschlosses Foto: Kernzone gGmbH
Das komplett aus Holz bestehende Amphitheater ist als sogenannter „fliegender Bau“ konstruiert: Nach Saisonende wird das Theater wie ein Zirkuszelt abgebaut und eingelagert bis es im nächsten Frühjahr wieder aufgestellt wird.
Die vom Atze Musiktheater betriebene temporäre Sommerbühne bietet Kindern wie Erwachsenen Kultur-Veranstaltungen mit einem abwechslungsreichen Programm: Theater, Musik, Comedy und vieles mehr. Das Atz Musiktheater ist das größte und eines der renommiertesten Kinder-Musiktheater Deutschlands.
Beim Eröffnungsabend des Luftschlosses Foto: Juliane Ade
Initiiert durch Christine Dissmann und Mathias Link, unterstützt durch engagierte Berliner Menschen, die Feldkoordination, den Verein 100 % Tempelhofer Feld, die Senatsverwaltungen SenKULT und SenUMVK sowie die Betreibergesellschaft des Feldes, Grün Berlin.
Infopavillon mit Feldlotsinnen davor im Gespräch mit Besuchenden Foto: Geschäftsstelle
Seit Anfang April ist der Info-Pavillon im roten Container Nähe des Haupteingangs Columbiadamm an Wochenenden und Feiertagen wieder geöffnet.
Vor Ort: ein mehrsprachiges Feldlotsinnen-Team, das Fragen rund um das Tempelhofer Feld beantwortet und auf die Dauer-Ausstellung hinweist. In der Ausstellung gibt es Informationen zu vier Themen-Bereichen des Tempelhofer Feldes: Beteiligung, Geschichte, Natur und Freizeit. Auch die Projekte auf dem Tempelhofer Feld werden vorgestellt. In der Ausstellung wird gezeigt, was in punkto Engagement und Beteiligung der Berliner Bevölkerung auf und mit dem Feld passiert. Informationen über aktuelle Planungen (z.B. Verbesserung der Eingangssituationen und Aufenthaltsqualität im Teilbereich Oderstraße) finden sich hier ebenfalls.
Besuchszahlen für April und Mail 2023 Im April besuchten 393 Personen die Ausstellung, im Mai waren es 245.
Rückmeldungen zur Ausstellung: Stimmen der Besucherinnen und Besucher
Die Menschen finden die Ausstellungen sehr gelungen und informativ, einige Ausstellungsgäste merkten jedoch an, das Thema Nachhaltigkeit käme zu kurz. Der Bereich Geschichte sei hingegen sehr gut aufbereitet. Auch die Vogelstimmen gefallen vielen, besonders auch Kindern – und die Ausstellung sei in technischer Hinsicht gut gelöst.
Sensibilisierung für Müll auf dem Tempelhofer Feld
Besucherinnen des Tempelhofer Feldes können sich am Info-Pavillon zu den Öffnungszeiten Greifer und Mülltüten besorgen und ihrem Feld etwas Gutes tun: unachtsam weggeworfenen Müll in die vielen bereitstehenden Mülltonnen entsorgen.
Öffnungszeiten des Info-Pavillons
Der Info-Pavillon öffnet samstags und sonntags sowie an Feiertagen zu folgenden Zeiten: Seit dem 15. Juni (bis zum 15. August) sind die Öffnungszeiten: 13.00 bis 19.00 Uhr, und vom 16. August bis Ende Oktober von 12.00 bis 18.00 Uhr.
Informiert bleiben! An den Fensterscheiben finden Sie auch immer wieder Aushänge zu Veranstaltungen - wie z.B. dem Feldforum. So bleiben Sie immer gut informiert, was auf dem Tempelhofer Feld passiert!
Der Info-Pavillon als Informationsstandort Foto: Kathleen Wächter
Einfach erklärt: das Feldforum
Auf dem Bild: Menschen vor dem Haus 104 auf dem Tempelhofer Feld Foto: Geschäftsstelle
Das Feldforum und die Feldkoordination gehören zum Beteiligungsmodell Tempelhofer Feld.
Das Feldforum ist ein Treffen, zu dem alle Menschen in Berlin eingeladen sind. Die Feldkoordinatorinnen und -koordinatoren berichten bei diesem Treffen, was sich auf dem Tempelhofer Feld verändert hat und was in Zukunft geplant ist. Die Menschen, die zum Feldforum kommen, können sagen, ob sie das gut finden und ihre Ideen einbringen. Gemeinsam beschlossene Ergebnisse wird die Feldkoordination umsetzen. Für Probleme und Vorschläge ohne gemeinsames Ergebnis wird die Feldkoordination Lösungen erarbeiten.
Beim Feldforum werden alle drei Jahre auch die Berliner Bürgerinnen und Bürger gewählt, die in der Feldkoordination mitarbeiten.
Die Feldkoordination besteht aus Vertreterinnen und Vertretern der Berliner Bevölkerung, der Stadtverwaltung und dem Park-Management.
Grundlage für das Feldforum und die Arbeit der Feldkoordination ist das Tempelhofer Feld Gesetz und der Entwicklungs- und Pflegeplan. Dieser gibt vor, wie das Feld zu gestalten ist und was dort angeboten werden darf. Menschen mit unterschiedlichsten Interessen, z.B. Radfahrer, Skaterinnen, Gartenaktive oder Picknicker sollen dabei mitreden können. Dass unterschiedliche Interessen im Beteiligungsmodell gehört werden, wird unterstützt. Die Beteiligten hören einander zu und respektieren die Meinungen anderer.
Auf dem Bild: Menschen sitzen auf Bänken am Eingang Herrfurthstraße, Tempelhofer Feld. Foto: Susanne Werner
Das nächste Feldforum findet am 13. Juli von 17:00 bis 20 Uhr statt. Sie sind herzlich eingeladen, zu kommen und sich einzubringen!
#Feldliebe
Alle Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier!
Sie möchten sich gerne einbringen? Schreiben Sie der Feldkoordination eineEmail!
5 Fragen an Jule Hanske, gewählte Feldkoordinatorin
Foto: privat
Jule Hanske setzt sich für ökologische und soziale Nachhaltigkeit ein und dafür, dass Menschen gemeinsam lernen, wie eine gute Zukunft aussehen kann. Als Gründerin des Vereins Mehrwertvoll ist sie im Projektmanagement, in der Beratung und Prozessoptimierung für gemeinnützige Organisationen tätig. Hier verbindet sie die verschiedensten Akteure und Stadtbereiche zu “Lernenden Netzwerken” - mit dem Ziel, ein ökologisch nachhaltiges und sozial gerechtes Zusammenleben zu fördern. Seit 2019 ist sie Teil des Netzwerkes 'Wir sind THF' - welches das Tempelhofer Flughafengebäude in den nächsten 20 Jahren zum solidarischen und zukunftsfähigen Stadtteil entwickeln möchte. Und zur Wahl als Feldkoordinatorin hat sie sich auch aufstellen lassen. Seit 2022 ist sie eine von zehn gewählten Berlinerinnen und Berlinern, die Teil des Beteiligungsmodells Tempelhofer Feld sind.
1. Warum wollten Sie Feldkoordinatorin werden? Weil es mir wichtig ist, den Tempelhofer Flughafen als ganz besonderen Ort zu erhalten. Ich war 2018 im Arbeitsgremium des Beteiligungsprozesses zum Flughafengebäude dabei, der Anfang 2019 abgebrochen wurde. Seitdem engagiere ich mich an diesem Ort, sehe das riesige Potential von Feld und Gebäude für die Menschen in dieser Stadt und weiß, wie komplex die Prozesse und Herausforderungen im Hintergrund sind. Um zu lernen, wie die Beteiligung beim Tempelhofer Feld funktioniert, womit sich die Feldkoordination beschäftigt und wer welche Rolle inne hat, habe ich mich als Feldkoordinator*in aufstellen lassen. Die Arbeit ist extrem spannend, aber auch sehr viel zeitintensiver, als gedacht.
2. Welche Ziele treiben Sie an? Ich wünsche mir, dass Feld und Gebäude stärker zusammengedacht werden und dass dieses große Potential für eine nachhaltige und gute Zukunft für alle Menschen genutzt wird. Der gesamte Tempelhofer Flughafen ist in meinen Augen ein ganz besonderer Zukunftsort und der darf nicht für Interessen einiger Weniger zerstört werden. Ich wünsche mir, dass die Menschen verstehen, dass das Tempelhofer Feld vor allem durch seine Größe etwas Besonderes ist. Es ist nicht nur ein Park zum Spazierengehen oder eine Brachfläche. Man kann hier einmal komplett aus der Stadt entfliehen, in die Weite und in die Natur eintauchen und sich vom Stress und Lärm erholen. Es riecht nach Natur und nicht nach Autoabgasen. Wenn der Wind gut steht, hört man manchmal auch die Autobahn und S-Bahn nicht mehr. Es ist ein Ort des Friedens verschiedenster Menschen, Kulturen und Interessen. Natürlich gibt es hin und wieder Nutzungskonflikte. Dennoch erlebe ich es jeden Tag, wie dieser bunte Kosmos aus Sport, Spiel, Musik, Tanz, Kultur, Picknick, Gärtnern, Zirkus und vielem mehr so friedlich und herzlich stattfindet. Das funktioniert aber nur durch den Raum, den man hier hat.
Abgesehen davon trägt das Tempelhofer Feld enorm zum Klima- und Menschenschutz bei und ist dadurch indirekt für alle Berliner*innen wichtig. Einen Faktencheck dazu haben wir Feldkoordinator*innen kürzlich herausgebracht.
3. Die Feldkoordination entscheidet als Gruppe über wichtige Dinge, die das Tempelhofer Feld betreffen. Was sind aktuelle Themen? Es sind immer sehr viele Themen gleichzeitig, was sehr herausfordernd ist. Es geht z.B. um den Ausbau der Infrastruktur auf allen Seiten des Feldes oder um Nutzungskonflikte. Es geht darum, sichtbar zu machen, warum man das Feld dringend erhalten sollte und welchen Nutzen es für alle Berliner*innen hat. Beteiligung ist immer ein großes Thema und wie man mehr Menschen einbeziehen kann. Gastronomie, Müllvermeidung oder Veranstaltungen wie das Feldforum oder das Bürgerinnen-Fest zu planen, sind weitere Themen und es gibt noch viele mehr.
4. Was haben Sie als Feldkoordinatorin konkret zu tun? Neben den monatlichen Sitzungen der Feldkoordination sind wir alle in verschiedenen AGs und versuchen, die einzelnen Themen dort intensiver zu bearbeiten. Da es aber so viele Themen sind und wir uns ehrenamtlich einbringen, geht alles immer langsamer voran, als ich mir das wünschen würde. Unser aller Zeit ist begrenzt und einige bringen eine ganze Menge Stunden pro Woche ein. Ich selbst brauche bei komplexen Herausforderungen immer eine klare und übersichtliche Struktur, um plan- und wirkungsvoll vorzugehen. Dann kann man leichter ablesen, was man bereits erreicht hat und was nächste Schritte sind. Außerdem ist es mir sehr wichtig, dass die verschiedenen Perspektiven, die hier in der Feko zusammenkommen, wertschätzend miteinander umgehen und nicht gegeneinander kämpfen. Daher versuche ich diese Aspekte immer wieder einzubringen.
5. Was fällt Ihnen beim Wort #Feldliebe spontan ein? Der Geruch verschiedenster Bäume und Pflanzen. Seltene Tierarten. Fröhliche Menschen und viele Familien. Kulturen aus aller Welt. Sport. Spaß. Kinder. Gemeinschaft. Raum. Ruhe. Weite. Da ich am Feld wohne habe ich schon hunderte Fotos von meinem Balkon gemacht. Ob bei Nebel, Gewitter oder morgens die Sonnenaufgänge. Für mich gibt es keinen schöneren Blick in Berlin, als den über das Tempelhofer Feld.
15.06.2023
Diesen schönen Sonnenaufgang auf dem Tempelhofer Feld vom Balkon teilt Jule Hanske gerne:
Das Tempelhofer Feld - jede*r kann mitmachen und sich beteiligen! Rückschau auf die erste Projektbörse
Foto: Juliane Ade
Am Freitag, den 12. Mai fand rund um den roten Info-Pavillon erstmals die Projektbörse statt!
Vereine und Initiativen waren mit ihren Projekten eingeladen, zu zeigen, was sie auf dem Feld bewegen. Eine tolle Gelegenheit für die Akteure und Akteurinnen, sich der Öffentlichkeit vorzustellen. Aber auch für Interessierte, die vorhaben sich mit einem Projekt zu bewerben. Hier konnten sie Kontakt zur Feldkoordination aufnehmen, sich vorstellen und Fragen los werden. Für alle gab es die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen und zu vernetzen.
Jedes zugelassene Projekt zeichnet sich dadurch aus, dass es dem Gemeinwohl dient, den Menschen in Berlin und dem Tempelhofer Feld zugute kommt. Des Weiteren erfüllt es die mitunter recht schwierigen rechtlichen Vorgaben des Tempelhofer Feld Gesetzes und des EPP. Hierzu gibt es immer wieder viele Fragen und mit der Projektbörse und dem neuen Verfahren für Projektbewerbungen auch gute Gelegenheiten Anworten und Unterstützung zu bekommen.
Foto: Juliane Ade
Unter strahlend blauem Himmel zeigte sich bei dieser ersten Projektbörse die ganze Vielfalt von Feldengagement. Dabei waren u.a.:
Freilandlabor Britz e.V., der Förderverein zur Naturerziehung in Neukölln bietet von seinem Forscherzelt Tempelhofer Feld aus tolle Programme für Kinder und Familien an, z. B. Wer zwitschert denn da? Die Teilnahme ist gegen eine geringe Gebühr möglich.
Die Stadtteilmedienwerkstatt New Hope und Light e.V., richtet sich mit seinen Bildungsangeboten an Kinder und Jugendliche. Die lernen aktiv und spielerisch, wie wichtig Nachhaltigkeit in den Bereichen Technik, Wirtschaft und Kultur ist - auch im globalen Zusammenhang. Bei der Projektbörse zeigten sie z. B. selbstgebaute solarbetriebene Spielsachen.
Rübezahl e.V. - der Gemeinschaftsgarten. Schon seit 2011 fördert der Verein die biologische Vielfalt auf dem Tempelhofer Feld. Die Vereinsmitglieder bauen und pflanzen Blumen und Gemüse an. Bei der Projektbörse haben sie Seedbombs gemacht und verschenkt, eine umweltfreundliche Intervention, mehr Grün in die versiegelte Stadt zu bringen!
Foto: Kathleen Wächter
Das Projekt C.U.B.A. gGmbH - für eine barrierefreie Stadtkultur begleitet mobilitätseingeschränkte Personen und unterstützt sie bei der Teilhabe am Alltagsleben. Auf dem Tempelhofer Feld geht es dabei z. B. um Hilfe bei der Nutzung von Hochbeeten. Ein Trainingsparcours soll Menschen für die alltäglichen Barrieren in der Stadt sensibilisieren.
Vorbeigeschaut haben auch die Leute von Stadtacker / Stattacker, ein Pionierprojekt auf dem Tempelhofer Feld, das mit breiter Beteiligung Raum für Menschen, Pflanzen und Kunstobjekte schafft und damit eine Verbindung zwischen Stadt und Natur herstellt.
Auch die mobile Fahrradwerkstatt, geführt von der Neuköllner Taschengeldfirma e.V. war bei der Projektbörse dabei. Ihr Container mit Reparaturwerkzeug ist jeden Samstag und Sonntag nachmittag auf der Ostseite des Feldes zur Oderstraße hin geöffnet. Neben der Fahrradwerkstatt setzen sie immer wieder besondere Aktionen zu Themen rund um Fahrrad und Umwelt um, eine unvergessliche war das Fahrradkino!
Auch dabei waren die Seiltänzer von Coraggio - Die Kulturanstifter e.V. - ein Projekt, das sich bewerben möchte.
Foto: Juliane Ade
Am Abend eröffnete dann auch noch das Luftschloss - damit war der Tag perfekt! Das Amphitheater vom Atze Musiktheater hat Platz für 350 Menschen. Bis September werden auf der Luftschloss-Bühne verschiedenste Künstler*innen auftreten. Noch mehr Besonderheit fürs Tempelhofer Feld! Das Luftschloss wurde in nachhaltiger Holzbauweise von den Auszubildenden der Knobelsdorff Handwerksschule gebaut.
Die Projektbörse - sie hat gezeigt, wie einmalig das Tempelhofer Feld ist! Das verdankt das Feld vor allem den Menschen, die sich hier ehrenamtlich für das Gemeinwohl engagieren und mit ihren Ideen das Feld bereichern und besser machen.
Sie haben auch eine Projektidee für das Tempelhofer Feld? Dann bewerben Sie sich!
Zu den Kriterien der Projektauswahl und Bewerbungsformular finden Sie hier mehr Informationen.