Was passiert gerade im Beteiligungsverfahren Tempelhofer Feld?
Aktuell
Einladung zum Feldforum am 2. Juni
Das Tempelhofer Feld bietet viel Platz für Freizeit, soziales Miteinander und Erholung. Um die Qualität des Feldes zu erhalten, bedarf es ausreichender Pflege und Schutz. Beim Feldforum werden all diese Facetten beleuchtet. Die Fortschritte in den Teilbereichen Oderstraße oder im Bereich der Alten Gärtnerei sind genauso Thema wie die Schutzmaßnahmen auf dem Feld. Außerdem gibt es Austauschmöglichkeiten für Besucher*innen, die sich aktiv auf dem Feld einbringen möchten.
Am
28. April wurden bei der Themenwerkstatt Vorschläge vorgestellt und
diskutiert, um das Auswahl- und Bewerbungsverfahren bürgerschaftlicher
Projekte in einen jährlich Rhythmus zu bringen. Beim nächsten Feldforum
werden die Ergebnisse vorgestellt und abgestimmt.
Seit Anfang April stehen den Besucher*innen des Tempelhofer Feldes 72 neue Sitzblöcke und Bänke zur Verfügung. Als Teil des Entwicklungs- und Pflegeplans Tempelhofer Feld verbessert das zusätzliche Angebot die Aufenthaltsqualität im Freizeit- und Erholungsraum. Insgesamt stehen den Besuchenden nun 320 Blöcke und Bänke zur Verfügung.
Zum längeren Verweilen laden 39 neue, markant rotweiße Sitzblöcke ein, die die bereits 90 vorhandenen auf dem Feld ergänzen. Zusätzlich wurden 30 neue Parkbänke in gemeinsamer Abstimmung mit den engagierten Bürger*innen der Feldkoordination verteilt. Vier davon befinden sich am ausgeschilderten Spielbereich am Eingang Tempelhofer Damm und sind mit zusätzlichen Sonnenschirmhalterungen ausgestattet. Hinzu kommen drei Sonderanfertigungen aus Holz und Stahl für die auf dem Tempelhofer Feld ansässigen Projekte „nature Mini ART Golf“ und „KulturGate Tempelhof e.V.“ und „Stadtacker“. Die eigens kreierten Parkbanksysteme sind in direkter Nachbarschaft in der offenen Jugendeinrichtung „Fliegerwerkstatt Berlin“ entstanden und bieten besonders viel Sitzfläche. Dank einer speziellen Konstruktion können Besucher*innen hier zukünftig auf beiden Seiten der Bank Platz nehmen.
Themenwerkstatt bürgerschaftliche Projekte
Am 28. April fand die Themenwerkstatt zu den bürgerschaftlichen Projekten als Online-Termin statt. Dabei hat eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Mitgliedern der Feldkoordination und Bürger*innen einen Vorschlag präsentiert, um das Auswahl- und Bewerbungsverfahren der bürgerschaftlichen Projekte in einen jährlich Rhythmus zu bringen. Das erarbeitete Verfahren wird am 2.6.2022 dem Feldforum vorgestellt und zur Umsetzung empfohlen.
Die Ausgangssituation
Bisher konnten sich Projektinteressierte ganzjährig über ein Online-Bewerbungsformular anmelden. Dabei besteht für Menschen mit Ideen aber bereits die erste Herausforderung zu unterscheiden, ob ihre Projektidee ein bürgerschaftliches Projekt, ein gewerbliches Angebot ode eine singuläre Veranstaltung ist. Um ein Projekt auf dem Feld realisieren zu können müssen auch einige Bedingungen erfüllt werden. Die Einhaltung des Tempelhofer-Feld-Gesetzes ist dabei exemplarisch zu nennen. Der Beratungsaufwand ist sowohl für die Ideeninhaber*innen als auch auf Seiten der Verwaltung hoch.
Die Idee
Im Mai jeden Jahres ist eine Projektbörse geplant. Diese soll es sowohl Interessierten an Projekten als auch den Ausrichtenden von Projekten auf dem Feld als Ort des Austauschs und der Vernetzung dienen. Gleichzeitig startet damit der Bewerbungszeitraum, der bis zum 30. September läuft. Im Mai und Juni werden Beratungstermine für Projektinteressierte angeboten.
Mit Stichtag 30. September werden die eingegangenen Projektanträge von Verwaltungssseite und den Mitgliedern der Feldkoordination auf Vereinbarkeit mit dem ThfG sowie den Rahmenbedingungen auf dem Feld geprüft. Die erfolgreichen Bewerbungen werden beim nächsten Feldforum (Herbst/Winter) vorgestellt und für die Umsetzung empfohlen. Im April des Folgejahres können die zuvor ausgewählten Projektideen dann auf dem Feld umgesetzt werden.
Außerdem soll jedes Jahr im April die Übersichtskarte der Bestandsprojekte auf dem Feld aktualisiert werden. Projektträger*innen können Beratung durch einen Patin oder einen Paten aus der Feldkoordination bekommen.
Der nächste Schritt
Das erarbeitete Verfahren wird am 2.6.2022 dem Feldforum im Zirkus Cabuwazi vorgestellt und von den Mitgliedern der Feldkoordination zum Umsetzung empfohlen. Die Teilnehmenden des Feldforums stimmen darüber gemeinsam ab.
Mitte Februar 2022 haben die Baumaßnahmen zum Naturerfahrungsraum am südöstlichen Parkeingang „Crashgate“ begonnen. Noch ist die Fläche eingezäunt. Nach Fertigstellung können Kinder und Jugendliche in dem naturnahen Spielraum eigenständig auf Entdeckungsreise gehen, toben, herummatschen oder sich zurückziehen und wichtige Naturerfahrungen sammeln. Auch Kita-, Hortgruppen und Schulklassen können die Fläche künftig für Ausflüge nutzen.
Für den zukünftigen Naturerfahrungsraum werden auf dem rund ein Hektar großen Gelände die bestehenden Hügel der „Tempelschlucht“ nachmodelliert, ein Wasserspielbereich mit Wasserpumpe errichtet sowie liegende Holzstämme, Findlinge und verschiedene Substrate wie Sand oder Lehm als weitere Naturelemente für das freie Spielen eingebracht. Pflanzungen von Obstbäumen und Sträuchern sowie der Einbau von Insektenhotels ergänzen die Maßnahmen. Gemeinsam pflanzen, Schilder malen oder Lehmlandschaften bauen – im Rahmen von vielfältigen Beteiligungsangeboten wurden insbesondere kleine Besucher*innen, Kitagruppen und Schulklassen direkt beim Bau des Naturerfahrungsraums beteiligt. Die Angebote zum Bauen wurden vom Campus Stadt Natur, dem Umweltbildungsprogramm von Grün Berlin, unterstützt.
Die Kosten für die Entwicklung des Naturerfahrungsraums belaufen sich auf rund 137.000 Euro, finanziert aus Landesmitteln. Für das Land Berlin, vertrete durch die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz (SenUMVK), übernimmt Grün Berlin die Bauherrenfunktion und ist verantwortlich für die Steuerung des Projekts.
Mit dem Osterwochenende öffnete auch der Info-Pavillon in Nähe
des Haupteingangs Columbiadamm seine Türen. Ab sofort gibt es im
Innenraum des barrierefrei zugänglichen Pavillons Einblicke zum
Beteiligungsprozess, zur Geschichte, Natur und Freizeit sowie zum
bürger*innenschaftlichen Engagement dieses einzigartigen Ortes. Als Teil
des Entwicklungs- und Pflegeplans Tempelhofer Feld sollen die neuen
Informationsangebote und Führungen das bürgerschaftliche Engagement des
Tempelhofer Feldes erlebbarer machen.
An insgesamt fünf
Stationen widmen sich die Schautafeln in englischer und deutscher
Sprache sowohl der Vergangenheit und Gegenwart als auch der spannenden
Natur und den unzähligen Freizeitangeboten. Dabei geht die Ausstellung
weit zurück bis in die Zeit der Tempelritter, setzt sich mit der
Entwicklung des Feldes während der NS-Zeit auseinander und beleuchtet
das Tempelhofer Feld als heutigen Ort der Freiheit, Erholung und des
bürgerschaftlichen Engagements. Eine zusätzliche Medienstation
ermöglicht vertiefende Einblicke in einzelne Themen. Am Touchscreen
lassen sich individuelle Informationen von archäologischen Grabungen bis
hin zur Wildbiene sowie aktuelle News zum Tempelhofer Feld erklicken.
Ein
weiteres Highlight des Info-Pavillons befindet sich in über drei Meter
Höhe auf dem knapp 90 Quadratmeter großen Dach. 15 Quadratmeter der
begehbaren Bedachung dienen Schaulustigen seit letzter Saison als
Aussichtsplattform und bieten einen einmaligen Blick über das rund 300
Hektar große Feld. Die verbleibenden knapp 75 Quadratmeter werden
aktuell für eine extensive Dachbegrünung vorbereitet. Durch Versickerung
und Verdunstung von Regenwasser soll die Begrünung bei der Verbesserung
des Mikroklimas helfen und bei steigenden Temperaturen den Innenraum
des Info-Pavillons kühlen. Die Aussichtsplattform ist auch außerhalb der
Öffnungszeiten des Pavillons begehbar. Während der Öffnungszeiten
können Besuchende sich mit allen Fragen zum Feld an die
Mitarbeiter*innen vor Ort wenden. Das geschulte mehrsprachige Team des
Info-Pavillons nimmt dabei gern Anregungen für die Weiterentwicklung
auf.
Pavillon Öffnungszeiten Samstag, Sonntag und an Feiertagen, jeweils von 12 – 18 Uhr
Weitere Angebote
Natur-Begegnung am Morgen – 19.06.2022 um 7:30 Uhr Das Tempelhofer Feld ist nicht nur eine schöne Kulisse für die eigene Aktivitäten, sondern es beeindruckt auch durch die Vielfalt und Lebendigkeit seiner Natur. Die „Natur-Begegnung am Morgen“ lädt dazu ein, der Natur auf dem Feld achtsam zu begegnen, sie auf sich wirken zu lassen, ihren Geräuschen zu lauschen und über ihre Vielfalt zu staunen. Wer mag, kann sich im Abschluss bei Brez’n und Kaffee im Infopavillon stärken und in der Ausstellung mehr über das Feld erfahren. Das Angebot ist kostenlos. Dauer 2 Stunden. Bei Regen findet es nicht statt. » Zur Anmeldung
Stadtökologische Führungen rund um das Tempelhofer Feld Während
zweistündigen Führungen über das Tempelhofer Feld werden verschiedene
Themen im Dialog vermittelt, die auf die Besonderheiten der Fläche und
deren Ökologie Bezug nehmen. Ein besonderes Augenmerk verdient dabei die
Beweidung der Fläche durch die Schäferei. » Zur Anmeldung
So war's beim Schaftag 2021
Ein Rückblick in Bildern
Wow – rund 800 große und kleine Gäste besuchten am 16. Oktober 2021 die vielfältigen Aktionen rund um den Schaftag. Eine Kremserkutsche chauffierte Interessierte zur Beweidungsfläche, es gab eine Podiumsgespräch mit Schäfern, Wollerzeugnisse zum Anfassen und viel gute Unterhaltung für Kinder und Erwachsene mit Musik und Seifenblasen. Die Veranstaltung hat vielen Teilnehmenden Lust auf eine Wiederholung bei wärmerem Wetter im kommenden Jahr gemacht!
Rund um das Bürgerschaftshaus 104 fanden die Angebote und Attraktionen statt.
Buntes Treiben vor den Angebotsständen – die Gäste kamen natürlich mit Mund-Nasen-Schutz und sorgten so dafür, dass sich alle sicher fühlen. Und auch das Wetter spielte mit.
Die Skudden sind eine alte Schafrasse, sie sind an die Besucher*innen auf dem Tempelhofer Feld gewöhnt, da sie ganzjährig auf dem Feld weiden.
Eine Schäferin demonstrierte mehrmals am Nachmittag den Klauenschnitt vor den Augen der Besucher*innen.
Viel los beim Wollstand beim Campus Stadt Natur: Mitarbeitende der Grün Berlin GmbH teilen Wissenswertes über Schafe und Wolle.
Podiumsgespräch über die Schäferei in Stand und Land, moderiert von Ursula Renker (SenUVK) Von links nach rechts: Niels Rickert (Allmende Gärten), Ursula Renker (SenUVK), Eva-Maria Reichstein (Tochter des einstigen Schäfers auf dem Feld), Frank Wasem (Schäfer/Grün Berlin GmbH), Knut Kucznik (Schäfer)
Eine Kremserkutsche pendelte zwischen Aktionsfläche und der Beweidungsfläche.
Musikalische Unterhaltung vom wunderbaren Chor, organisiert von 100% ThF.
Wo Kinder sind, sollten Seifenblasen nicht fehlen ...
Die Veranstaltung war ein Kooperationsprojekt der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, Grün Berlin GmbH, Allmende Kontor, 100% ThF, Haus 104 und der Feldkoordination.
Vorschläge erwünscht: Standorte für Bänke
Sie haben einen Lieblingsplatz auf dem Feld aber dort steht (noch) kein Bank? Wir suchen nach Ideen und Vorschlägen, wo mehr als 30 neue Bänke für das Tempelhofer Feld platziert werden sollen.
Schreiben Sie uns eine E-Mail und beschreiben Sie den Standort so genau wie möglich oder laden Sie sich die hier verlinkte Karte herunter und zeichnen den genauen Standort dort ein. E-Mail an die Adresse: tempelhoferfeld@senUVK.berlin.de
Kronkorken, Kippen und Kleinstmüll – Heute wird gemeinsam sauber gemacht auf dem Feld!
Den Langen Tag der StadtNatur und World Cleanup Day unterstützen auch die Mitglieder der Feldkoordination am 18. September von 12-17 Uhr. Der rote Info-Pavillon im Bereich Columbiadamm dient als gemeinsamer Treffpunkt, von dort starten die Mitmach-Aktionen.
Das bürgerschaftliche Projekt „Gute Erholung – Ein nachhaltiges Tempelhofer Feld“ hat das Ziel, Müllvermeidung durch Aufklärung zu fördern und regelmäßige Müllsammelaktionen zu organisieren. Heute fällt der Startschuß: Um 13 und 15 Uhr startet je eine gemeinsame Müllsammel-Aktion mit Müllgreifern und Sammelbehältern. Machen Sie mit und helfen Sie, das Feld sauberer zu machen!
In der Alten Gärtnerei stellen die Feldkoordinatorinnen Monika Dierenfeld und Christiane Bongartz von 14-16 Uhr Zauneidechsen vor. Diese seltene Spezies ist seit Jahren in diesem Areal zu finden. Der für die Öffentlichkeit bisher geschlossene Teil des Tempelhofer Feldes wird nur an diesem Tag im Rahmen der Führung geöffnet. Mit Herzblut und Fachwissen portraitieren die zwei Feldkoordinatorinnen die scheuen Echsen und erklären, warum sich die Kaltblüter sich gerade hier so wohl fühlen.
Mitmach-Aktionen
13 Uhr – Müll-Safari: Gemeinsames Müllsammeln auf dem Feld Mit Müllgreifern und Bollerwagen das Feld sauber machen Treffpunkt: Roter Info-Pavillon (Bereich Columbiadamm)
15 Uhr – Müll-Safari: Gemeinsames Müllsammeln auf dem Feld Mit Müllgreifern und Bollerwagen das Feld sauber machen Treffpunkt: Roter Info-Pavillon (Bereich Columbiadamm)
Jeweils 14 & 16 & 18 Uhr: Rundgänge zu Projekten auf dem Feld, darunter Gärten, Umwelt- und Naturschutzprojekte Treffpunkt: Roter Info-Pavillon (Bereich Columbiadamm) Maximal 15 Teilnehmende
Der Treffpunkt aller Aktionen: Roter Infopavillon im Bereich Columbiadamm
Seit März 2018 ist es amtlich! Es gibt Zauneidechsen auf dem Tempelhofer Feld. Entdeckt wurden sie mit dem Beginn der Kampfmittelräumung in der alten Gärtnerei.
Die alte Gärtnerei ist vollständig eingezäunt und für den öffentlichen Publikumsverkehr wegen des Kampfmittelverdachts bisher nicht zugänglich. Frei von Hunden und vielen Besuchern, wenig bearbeitet und mit vielen wilden Haufen-Steinhaufen-Holzabschnitten-Sandhaufen, konnten es sich die Zauneidechsen dort gemütlich einrichten.
Gezielte Zauneidechsenuntersuchungen in den Jahren 2018 (A.Ratsch) und 2019 (Ökoplan) haben ergeben, dass es an vielen Stellen der Alten Gärtnerei und auch entlang der Alten Gleise und auf dem Südrand des Tempelhofer Feldes Zauneidechsen gibt. Sie konnten so lange unentdeckt bleiben, weil sie sehr versteckt und farblich angepasst an Krautschichten leben. Direkt auf dem südlich angrenzenden Bahngelände mit den Kleingärten des Neuköllner Berges wissen die Kleingärtner*innen schon lange, dass bei ihnen Zauneidechsen leben. Die Bilder sind alle im Neuköllner Berg von mir aufgenommen worden.
Sie bevorzugt vor allem trockene, strukturreiche Landschaften. In Berlin findet man Zauneidechsen häufig an Bahndämmen, Waldrändern, in naturnahen (Klein-) Gartenanlagen, auf Brachen und an Wegböschungen. Angewiesen sind sie auf Übergänge von hoher, dichter zu spärlicher Vegetation mit sonnigen, offenen Bereichen zum „Sonnenbaden“, Versteckmöglichkeiten und Schattenplätze zum Abkühlen (Holz- und Steinhaufen, hohe Vegetation, Hecken), besonnte Sandhaufen für die Eiablage, naturnahe und blühende Grünflächen mit reichem Nahrungsangebot und frostsichere Überwinterungsmöglichkeiten (Stein-, Totholz-, Reisig- o. Sandhaufen, Kleinsäugerbauten).
Steckbrief
Die Zauneidechse (Lacerta agilis) kann bis 25 cm groß und im Durchschnitt 4-6 Jahre alt werden. Sie hat eine braune Grundfärbung, zwei weiße Streifen und sehr unterschiedlich gestaltete weiße, mit Schwarz umrandete Flecken an den Seiten. Die Männchen sind zur Paarungszeit leuchtend Grün eingefärbt.
Zauneidechsen sind wechselwarm, also brauchen Sonne und Schatten um ihre Körpertemperatur zu regulieren. Sie legen Eier um die sie sich anschließend nicht kümmern. Sie fressen Insekten, Spinnen und Würmer und lecken den Morgentau von Blättern und Gräsern und trinken auch Wasser aus Pfützen. Der Lebensraum der Zauneidechsen ist sehr begrenzt, oft bewegen sie sich in ihrer Lebenszeit nur ca. 30 m um ihren Schlupfort umher.
Zauneidechsen werden von Raubvögeln, z.B. von Turmfalken, aber auch von Säugetieren wie Mäusen, Ratten und Füchsen, gejagt und gefressen. Sie können bei Gefahr, um sich so zu retten, ihren Schwanz abwerfen, der dann wieder nachwächst. Da der Schwanz die Fettreserve für den Winter ist, kostet das viel Energie und verringert ihre Überlebenschance.
Schutzstatus
Zauneidechsen sind Deutschlandweit streng geschützt, sie dürfen nicht gestört, gefangen oder anders in ihrem Lebensraum beeinträchtigt werden. In der Roten Liste Berlin stehen sie auf der Vorwarnstufe; Ihr Bestand ist kurz- und langfristig im Abwärtstrend.
Besonderes: Zauneidechsen sind 2020 und 2021 zu den Reptilien des Jahres gewählt worden.
Monika Dierenfeld ist seit 5 Jahren gewählte Feldkoordinatorin, hat 3 Kinder und 2 Enkelinnen. Sie lebt seit 40 Jahren in der unmittelbaren Nachbarschaft des Feldes und pachtet seit 30 Jahren einen Kleingarten am Südostrand des Feldes. Ihr Ziel ist es, das Feld in der jetzigen Größe als Freifläche, Naturschutz- und Naherholungsgebiet für alle Bürger*innen, für ihre Enkelkinder und zukünftige Generationen zu erhalten.
Zauneidechsen-Führung am 18.09. von 14-16 Uhr
Monika Dierenfeld und Christiane Bongartz stellen am 18.09. im Rahmen des Langen Tag der StadtNatur die Zauneidechsen vor. Die Führung findet in der Alten Gärtnerei statt und ist auf 20 Personen begrenzt.
6 Fragen an Wilfried Buettner, gewählter Feldkoordinator
Was hat Sie motiviert, sich als Feldkoordinator*in zu bewerben?
Ich hatte mich gemeinsam mit vielen anderen schon im Vorfeld des 2014 erfolgreichen Volksentscheides für den unveränderten Erhalt des Tempelhofer Feldes eingesetzt, mich anschließend bei der Erarbeitung des heutigen Beteiligungsmodells engagiert. Da lag es nahe, mich für eine Mitarbeit in dem neu geschaffenen Gremium der Feldkoordination als zivilgesellschaftliche Vertreter*in zu bewerben und das habe ich dann bisher zweimal auch getan - und bin beide Male gewählt worden.
Motiviert hat mich mein Interesse am unveränderten Erhalt der einzigartigen innerstädtischen Freifläche Tempelhofer Feld, meine Auffassung, dass sie dauerhaft in kommunalem Besitz verbleiben sollte und meine Überzeugung, dass es die Teilhabe aller an seiner Nutzung und künftigen Gestaltung braucht.
Deshalb setze ich mich dafür ein, dass Bürger*innen jenseits der etablierten politischen Verfahren und ergänzend dazu in der Stadtentwicklung, bei der Gestaltung des eigenen Arbeits-, Wohn- und Lebensumfeldes auf Augenhöhe und substantiell mitreden, mitplanen und mitentscheiden – von Anfang an. Ich habe den Eindruck, dass gutes gesellschaftliches Miteinander zu seinem Gelingen Orte der besonderen Bestärkung und Befähigung braucht. Möglichkeiten zu eigener Teilhabe sind von allen am Prozess Beteiligten hier auf dem Feld geschaffen worden und stehen wie die Feldkoordination allen Interessierten offen.
Welche Aufgaben erledigen Sie als Feldkoordinator?
Neben der Begleitung der tier- und naturschutzfachlichen Themen in der Bewirtschaftung des Feldes insbesondere die gemeinsame Planung und Strukturierung der Prozesse für die Entwicklung einzelner Feld-Bereiche (aktuell an der Oderstraße, am Tempelhofer Damm und in der „Alten Gärtnerei“). Weiter die thematische Aufbereitung der Ergebnisse aus diesen Entwicklungs- und Beteiligungs-Prozessen, die dann der Öffentlichkeit in Feldforen vorgestellt werden und allen dort Anwesenden gemeinsam das Finden von Entscheidungen mit Empfehlungscharakter für die künftige Umsetzung ermöglichen. Dabei ist es mir ein besonderes Anliegen, dass Ergebnis-Offenheit und Beteiligung der Öffentlichkeit an den Planungen gewahrt bleiben.
Nennen Sie 3 Fähigkeiten, die zur Ausübung des Amtes nützlich sind!
Ich finde, dass Geduld, eine konstruktive Haltung und Verständnis für die Situation der jeweils anderen Vertreter*innen und deren besondere Verpflichtungen und Hintergründe hilfreich wären. Manchmal braucht es davon vielleicht sogar noch ein bisschen mehr als jetzt schon vorhanden ist.
Was empfinden Sie aktuell als große Herausforderung des Gremiums?
Das Tempelhofer Feld gemeinsam zu einem Ort zu machen, den noch mehr Besucher*innen für sich selbst als etwas Schönes und Gewinnbringendes begreifen und auf das sie nicht verzichten möchten. Einen Ort, an dem sie erfahren, dass er ihrer Gesundheit dient, an dem sie Sport treiben und Ausgleich und Erholung finden, um nur einige Punkte zu nennen – mitten in der Stadt. Ein Ort, mit dem sie sich unter diesen Gesichtspunkten identifizieren wollen und können und für den sie sich einzusetzen bereit sind.
Die Studie des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung UFZ zur „Gesellschaftlichen Wertigkeit des Tempelhofer Feldes“, die im Auftrag der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz erstellt wurde ist ein wichtiger erster Schritt, damit in einer künftig sicher härter geführten Diskussion um die Nutzung des Tempelhofer Feldes der Wert des Tempelhofer Feldes beispielsweise für Freizeit- und Gesundheitsnutzung gleichberechtigt neben anderen Themen in die Waagschale geworfen werden kann. https://www.berlin.de/sen/uvk/natur-und-gruen/stadtgruen/stadtgruen-projekte/tempelhofer-feld/studie-gesellschaftliche-wertigkeit/
Das weiter herauszuarbeiten und in der Art, wie das Feld sich selbst darstellt erfahrbar zu machen, das sehe ich momentan als eine der herausforderndsten Aufgaben.
Welches war der beste Moment, den Sie als Feldkoordinator*in hatten?
Da fällt es mir schwer, einen Moment gesondert herauszugreifen. Sicher dazu gehört die erste Sitzung der Feldkoordination, als die Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft unter den neu geschaffenen Vorzeichen und auf Augenhöhe losging. Dann immer wieder Momente, wenn diese Zusammenarbeit durch den Beschluss einer Geschäftsordnung oder die Einigung auf das systemische Konsensverfahren gemeinsam um einen weiteren konstruktiven Schritt vorangebracht wurde oder immer wieder einzelne Gruppen - gleich, ob aus Verwaltung, Politik oder Zivilgesellschaft – konstruktiv über ihren Schatten sprangen, um das Verfahren weiter zu bringen. Insbesondere Letzteres hat mir großen Respekt abgenötigt. Das zähle ich schon zu den „Besten Momenten“.
Was würden Sie Menschen raten, die sich für das Amt der Feldkoordinator*in interessieren und mitmachen möchten?
BEWERBEN SIE SICH! Scheuen Sie sich nicht! Auf Sie kommt es an, auf Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse, auf Ihre persönliche Sicht auf das Feld und auf Ihr konstruktives Mittun und Ihre Beiträge. Erfahrung und eigene Expertise in konkreten Arbeitsfeldern, die Ihnen möglicherweise jetzt noch nicht vertraut sind, erwerben Sie sich ganz sicher bei der Beschäftigung mit denjenigen Themen des Tempelhofer Feldes, die Ihnen am Herzen liegen.
10.08.2021
Wilfried Buettner ist seit 1985 Berliner und dem Tempelhofer Feld seit langem verbunden, von 2016 bis heute als Feldkoordinator. Er gärtnert am Südrand des Feldes und ist am Tempelhofer Damm 103 für den Träger des „Interkulturellen Gartens für Berlin-Tempelhof“ in der Unterstützungsarbeit für Geflüchtete im Bezirk aktiv.